Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, hat sich erneut nachdrücklich für einen Abzug der amerikanischen Nuklearwaffen aus Deutschland und eine weltweite atomare Abrüstung ausgesprochen.

„Atomwaffen sind heute kein Mittel der Abschreckung mehr, das Ziel ist klar ein Global Zero, als die Abschaffung alles Atomwaffen“, so Brahms, der auch der Leitende Geistliche der Bremischen Evangelischen Kirche ist.  Der EKD-Friedensbeauftragte begrüßt daher auch die Proteste der Friedensbewegung am vermutlich letzten deutschen Atomwaffenstandort in Büchel in der Eifel.

Vor genau 20 Jahren, vom 14. bis 16. Juni 1996, gab es die ersten Anti-Atomwaffen-Aktionen an diesem Luftwaffenstandort der Bundeswehr. Seitdem kommt die Friedensbewegung immer wieder nach Büchel, um gegen die dort gelagerten US-Atomwaffen und die nukleare Teilhabe Deutschlands zu demonstrieren. Es gab 2008 eine Großkundgebung mit mehr als 2000 Teilnehmern, seit 2010 gibt es Ostermärsche, Mahnwachen und Andachten zu den Gedenktagen an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, es gab 2013 eine 24-stündige Musikblockade und im vergangenen Jahr eine 65 Tage andauernde Blockadeaktion. Auch derzeit laufen seit März Proteste vor Ort.
„Es ist ein wichtiges Signal, wenn Menschen immer wieder darauf aufmerksam machen, dass es nach wie vor Atomwaffen in Deutschland gibt und dass diese schrecklichen Waffen nicht abgezogen, sondern nun sogar modernisiert werden sollen“, meinte der EKD-Friedensbeauftragte. Er verwies dabei auch auf die EKD-Friedensdenkschrift von 2007: „Nach evangelischer Friedensethik kann die Drohung mit Nuklearwaffen heute nicht mehr als Mittel legitimer Selbstverteidigung betrachtet werden. Es muss endlich Schluss damit sein, dass Atomwaffen weiterhin fester Bestandteil der Militärstrategie von Bündnissen oder Staaten sind“, betonte Renke Brahms. Darum sei er froh, dass sich auch Christen beider Konfessionen an den Protesten in Büchel, aber ebenso an anderen Orten beteiligen würden. „Hier müssen wir Christen deutlich Flagge bekennen und klar machen, dass Atomwaffen abgeschafft gehören“, unterstrich der EKD-Friedensbeauftragte. Er wisse sich dabei einig mit der römisch-katholischen Kirche, meinte er mit Blick auf Äußerungen des Papstes oder aus der deutschen Bischofskonferenz.
Bonn, 13. Juni 2016/dj

 

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