rubikon vom 20.7.19 von Medea Benjamin und Nicolas J. S. Davies
Dass Wirtschaftssanktionen als eine Form der illegalen Kriegsführung zu bezeichnen sind, bestreitet heute niemand mehr — dass sie jedoch auch in den wenigsten Fällen die gewünschte Wirkung zeitigen, erörtern Medea Benjamin und Nicolas Davies in ihrem Beitrag und berufen sich dabei unter anderem auf zwei stellvertretende Generalsekretäre der UNO, von denen einer aus Protest gegen die Sanktionen zurückgetreten ist.
weiterlesen: https://www.rubikon.news/artikel/der-heimliche-krieg-3
12. Juli 2019 Elke Dangeleit in telepolis
Nach den starken Regenfällen im Winter und Frühjahr, die zwar teilweise mit verheerenden Überschwemmungen einhergingen, wurde diesen Sommer in Nord- und Ostsyrien eine Rekordernte erwartet. Jetzt befürchtet die Bevölkerung stattdessen eine Hungerernte.
IS-Schläferzellen und das türkische Militär setzen die Felder entlang der türkischen Mauer in Brand. Es fehlt an ausreichenden Löschfahrzeugen. Die Selbstverwaltung der demokratischen Föderation Nord- und Ostsyriens bittet bislang vergeblich um internationale Hilfe.
Die Neue Züricher Zeitung (NZZ) berichtete schon Mitte Juni, dass plötzlich Tausende Hektar Getreidefläche in den von der demokratischen Föderation kontrollierten Gebieten in Flammen aufgingen. Ein Vertreter der Selbstverwaltung hatte bei seiner Bitte um Hilfe, gerichtet an die westlichen Verbündeten der Anti-IS-Koalition, keinen Erfolg. Die Lage wird als dramatisch geschildert.
weiterlesen: https://www.heise.de/tp/features/Nordsyrien-und-Irak-Feuer-als-Waffe-4468987.html?seite=all
von Jochen Mitschka in rubikon vom 5.7.19
Denn selbst ohne Rückhalt in der jeweiligen Bevölkerung haben es die Angreifer leicht, mit ihren deutlich überlegenen Waffen und Technologien, Regierungen zu stürzen und ihnen genehme Regime zu installieren. Nun wird zunehmend auch wieder der Hunger zur Waffe, eben wie zur Zeit des Mittelalters, als Armeen fremde Städte belagerten.
Die Kriegsstrategien des Mittelalters scheinen endgültig wieder in der Neuzeit angekommen zu sein, beispielsweise wenn Israel nur so viele Lebensmittelimporte nach Gaza zulässt, dass die Menschen gerade noch nicht verhungern, und große Teile der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche Gazas mit Chemikalien verseuchen. Wenn Saudi Arabien mit Hilfe Großbritanniens und der USA eine Blockade über den Jemen verhängt, durch die bis heute mindestens 85.000 Kinder durch Mangelernährung starben. Wenn die ehemalige Außenministerin Madeleine Albright bedauert, dass 500.000 Kinder durch die Sanktionen gegen den Irak starben, aber meint, dass es „das wert gewesen wäre“. Und genauso ist es nun wieder in Syrien.
Zwar betont Deutschland gerne, wie human die Aufnahme und großzügige Versorgung von Flüchtlingen wäre, die in der Lage gewesen waren, 4000 bis 8000 Dollar für eine Schlepperorganisation aufzubringen. Gleichzeitig hält die Regierung jedoch Sanktionen aufrecht, welche nach Angaben eines UNO-Reports „tödlich“ sind. Damit nicht genug, nun haben US-Politiker ganz offiziell Weizen als Waffe anerkannt.
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Die rund 8.000 EinwohnerInnen der seit fast vier Jahren von syrischen Regierungstruppen belagerten Stadt Daraja südöstlich von Damaskus haben am späten Donnerstagabend erstmals eine humanitäre Hilfslieferung mit Nahrungsmitteln erhalten. Neun Lastwagen des Syrischen Roten Halbmonds und des Welternährungsprogramms (World Food Programme, WFP) der UNO mit Essen und Medikamenten seien in dem Vorort der Hauptstadt angekommen, teilte der Einsatzleiter des Syrischen Roten Halbmondes, Tamam Mehres, in der Nacht zum Freitag mit. Mit den Hilfsgütern solle die Versorgung der Bevölkerung für einen Monat sichergestellt werden....
von Andreas Zumach vom 12.6.16
aus: junge Welt vom 1.6.16 von Joachim Guilliard
aus: telepolis, 30.3.2016