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Whistleblowerpreis 2001 - M.Herbst

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Am 16.11.2001 wurde  der Whistleblowerpreise 2001 verliehen, diesmal an die

Tierärztin Dr.Margrit Herbst

 

Sie hatte bereits in den frühen 1990er Jahren im Rahmen ihrer Tätigkeit an einem schleswig-holsteinischen Schlachthof BSE-verdächtige Rinder bemerkt und diesen Verdacht öffentlich geäußert, nachdem sie intern kein Gehör fand.

Dies führte zu ihrer Entlassung aus dem öffentlichen Dienst, da sie ihre Pflicht zur Verschwiegenheit »über die Vorgänge an ihrem Arbeitsplatz [?] ohne zwingenden Grund verletzt [habe], indem sie entgegen den Weisungen des Arbeitgebers ohne hinreichende innerdienstliche Aufklärung der BSE-Verdachtsfälle an die Öffentlichkeit getreten sei«.

Hier die wesentlichen Texte aus Anlass der Preisverleihung

Programm des Festaktes am 16.11.2001

programm herbst


Preisverleihung am 16.11.2001

Laudatio  (Dr. Dieter Deiseroth)

laudatio d.deiseroth


Medienecho

s. dazu S. 39-48 der Veröffentlichung  VDW-Materialien 2, 2002 (nachstehend)


Veröffentlichungen

Dieter Deiseroth:  Whistleblowing in Zeiten von BSE  - Der Fall der Tierärztin Dr. Margrit Herbst Berlin 2001, 252 S., kart., 20,-€, 35,20 SFr ISBN 3-8305-0258-3


Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht der Fall der Tierärztin Dr. Margrit Herbst. Er offenbart geradezu lehrstückhaft die Schwächen des Schut­zes von Whistleblowern in Deutschland. Zugleich entwickelt der Verfasser konkrete Vor­schläge zur Verbesserung dieses Schutzes vor unzumutbaren Existenzrisiken. Eine solche Verbesserung liegt nicht nur im Interesse der Betroffenen, sondern auch im wohlverstande­nen Eigeninteresse der Gesellschaft. -In einem Exkurs wird das vor kurzem in Kraft getrete­ne britische Whistleblowerschutzgesetz vorgestellt und dokumentiert. Die Studie wendet sich nicht nur an Juristen. Sie richtet sich an alle, denen am Herzen liegt, dass gerade auch im Arbeitsumfeld der Bürgerinnen und Bürger ein Klima der angstfreien diskursiven Offenheit herrscht. Denn wesentliche Voraussetzung für rationale Diskurse über technologische Risi­ken, Sicherheitsstandards, Verbraucherschutz etc. sind in einer demokratischen Gesellschaft informierte und verantwortungsbewusste Wortmeldungen gerade von "Insidern".


Vereinigung Deutscher Wissenschaftler  VDW-Materialien 2, 2002:  Zivilcourage im BSE-Skandal - und die Folgen -

Whistleblower-Preis 2001 für die Tierärztin Dr. Margrit Herbst
Dokumentation und kleine Wirkungsgeschichte

vdw-materialien 2

Hier ist der erste Teil des Buches (Preisverleihung) nachzulesen. Das Inhaltsverzeichnis für das ganze Buch findet sich hier.


 

 

spiegel online 28.11.14:   "Was wurde aus der Frau, die sehr früh die Deutschen vor BSE warnte?"

Margrit Herbst hat ihren Arbeitsplatz und ihren guten Ruf als Tierärztin verloren. Sie hat teuer bezahlt für ihren Tabubruch.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/bse-agrar-lobby-will-massnahmen-gegen-rinderwahn-aufweichen-a-1003517.html

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Der Fall Dr. Herbst - Trägerin des Whistleblower-Preises 2001 - beschäftigt mit dem Ziel der Rehabilitation und evt. Entschädigung den Landtag Schleswig-Holstein sowie den Kreistag von Bad Segeberg.

Die neue Causa Herbst fasst Margret Kiosz  in der Schleswig-Holstein-Zeitung (Bad Bramstedt)  vom 26.10.2014 zusammen

www.shz.de/schleswig-holstein/politik/fall-margrit-herbst-ein-brief-an-edward-snowden-id8031731.html

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Kündigung wegen Warnung vor BSE - aus einem Beitrag von ARD-Plusminus vom 03.09.2014

….........In Brokstedt, Schleswig Holstein, lebt die ehemalige Tierärztin Margrit Herbst mit einer bescheidenen Rente. Bescheiden, weil der damals 54- Jährigen gekündigt wurde und sie danach nie wieder in ihrem Beruf arbeiten konnte. „Zu der Zeit war ich gerade wegen erheblicher Wirbelsäulenprobleme in einem Krankenhaus. Und nach einer gewissen Zeit ist mir klar geworden, welche Folgen diese Kündigung haben würde, nicht nur für mich, sondern auch für die Öffentlichkeit.“ - Anfang der 90er Jahre untersucht sie Rinder in einem Schlachthof in Schleswig Holstein. Ihre Aufgabe war dafür zu sorgen, dass eindeutig gesunde Tiere in den Handel gelangen. Dann entdeckt sie auffälliges Verhalten bei einem BSE-kranken Rind und meldet es ihren Vorgesetzten. Als die nichts unternehmen und verdächtiges Fleisch in den Handel geht, informiert sie die Öffentlichkeit. Der Alleinerziehenden wird gekündigt, sie muss Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe beantragen und kann ihre Kinder kaum finanziell unterstützen. Doch Margit Herbst steht trotz der Folgen für ihre Kinder hinter ihrer Entscheidung.........

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Neue Diskussion im Herbst 2014 um eine evt. Rehabilitation von Frau Dr. Herbst im Landtag von Schleswig-Holstein und im Kreistag von Segeberg

dokumentation rehabilitiation dr.herbst 2014   

Patrick Breyer vom 08.10.2014:     

http://www.patrick-breyer.de/?p=547000

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BSE-Warnung : Die Tierärztin und das Schweigekartell

Schleswig-Holsteinische Zeitung vom 12. November 2013
Veterinärin Margrit Herbst stellte Fragen, die keiner hören wollte und warnte vor BSE-Kühen – die Folgen trägt die mutige Frau noch heute.

https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/die-tieraerztin-und-das-schweigekartell-id4102471.html

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