„Wohlstandsverluste in Milliardenhöhe“ – dazu soll es kommen, wenn das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat verboten wird. So legen es zumindest wissenschaftliche Studien dar – Studien, die unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Neutralität angepriesen wurden, aber in Wirklichkeit vom Glyphosat-Hersteller Monsanto finanziert wurden. Das hat LobbyControl im Dezember nach eigenen Recherchen der Öffentlichkeit mitgeteilt. Im NachDenkSeiten-Interview zeigt Ulrich Müller von LobbyControl auf, wie Bayer in Sachen Glyphosat vorgeht und welche Folgen der Wissenschaftslobbyismus hat. Er verweist außerdem auf neue Rechercheergebnisse, wonach Monsanto Studien zur Nutzung von Glyphosat auch in Großbritannien finanziert hat.
weiterlesen: https://www.nachdenkseiten.de/?p=59256
07.03.2019 bei LTO
Das Gericht der Europäischen Union (EuG) hat die Entscheidungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), mit denen der Zugang zu Studien über die Toxizität und die krebserregende Wirkung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat verweigert wurde, für nichtig erklärt (Urt. v. 07.03.2019, Az. T-716/14 und T-329/17). Die Studien über das Krebsrisiko des Unkrautvernichters müssen demnach öffentlich gemacht werden.
Glyphosat war 2017 in der EU nach monatelangem Streit für weitere fünf Jahre zugelassen worden. Die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation stufte Glyphosat im März 2015 als "wahrscheinlich krebserregend" für den Menschen ein. Die Lebensmittelbehörde EFSA kam in einem Peer-Review im November 2015 aber zu dem Ergebnis, dass Glyphosat "wahrscheinlich nicht" krebserregend sei. Gegen das Mittel hatte es vor allem in Deutschland heftige Proteste gegeben.
Unter anderem vier grüne Europaparlamentarier hatten nun dagegen geklagt, dass EFSA ihnen den Zugang zu verschiedenen Toxizitätsstudien verwehrt hatte.
Bettina Rudloff von Stiftung Wissenschaft und Politik | 02.11.2017 |
Im toten Winkel der aufgeheizten Debatte um die weitere Zulassung des Herbizids Glyphosat liegt ein besonderes, seit Jahrzehnten häufig genutztes Entscheidungsverfahren in der EU. Dieses »Komitologieverfahren« ist der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Dabei bestimmt es regelmäßig das Zusammenspiel der Akteure in Brüssel und der Mitgliedstaaten in einer Weise, die das ohnehin angeschlagene Vertrauen der Bürger in die EU weiter bröckeln lässt.
Es geht dabei um das zentrale Arbeitsthema ("Risiken des Pestizids Glyphosat/Roundup") von Prof. Gilles-Éric Séralini, des Empfängers unseres Whistleblower-Preises 2015.(Vgl. dazu unser Doku-Buch : "Whistleblower-Enthüllungen - Whistleblower-Preis 2015", S. 228 ff.).
Näheres bei "Foodwatch" vom 11.7.2017:
und „ZEIT-online“ vom 27.6.17 „Kalifornien warnt vor Glysophat“
Vgl. dazu auch den Artikel in der ZEIT vom 29.6.2017
hier der offene Brief als pdf
infosperber | 24. Apr 2017
In den nächsten Monaten müssen die EU-Länder entscheiden, ob der umstrittene Unkraut-Killer Glyphosat in Europa weiterhin eingesetzt werden darf. Die EU-Zulassung für Glyphosat läuft Ende 2017 aus, eine mögliche Verlängerung hängt von den Risikobewertungen der europäischen Behörden ab.
http://www.infosperber.ch/Artikel/Politik/Glyphosat-Zulasssung-EU
Sept. 05, 2017: Third World Network - New Evidence Shows Monsanto's Manipulation of Science to Hide Herbicide Risks